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London: Erfolg made in Germany

Während vierlerorts das Ende des deutschen Abonnements auf Olympia-Gold bejammert wird, sagte Helen Langehanenberg nach ihrem Silber-Gewinn im Interview einen klugen Satz: Nicht die deutschen Reiter seien schlechter geworden, sondern die internationale Konkurrenz einfach besser. Man möchte anfügen: mit deutscher Hilfe! Nicht nur der Trainer der österreichischen Spitzenreiterin Victoria Max-Theurer ist bekanntermaßen Deutscher, auch das US-amerikanische Olympia-Team bestand zu zwei Dritteln aus Deutschen, nämlich dem gebürtigen Niederrheiner Steffen Peters und dem Berliner Jan Ebeling. Dieser wiederum trainiert seit Jahren immer wieder bei Wolfram Wittig und fand auch sein Pferd, die Oldenburger Stute Rafalca, mit dessen Hilfe. Die Liste der Beispiele ließe sich fortsetzen, denn viele Olympia-Dressurreiter sind deutscher Abstammung oder trainieren in Deutschland -- vom "Meenzer Mädsche" Laura Bechtolsheimer, deren Vater sich als Trainer immer wieder Schützenhilfe bei Klaus Balkenhol holt, bis hin zum polnischen Shooting Star Beata Stremler, die bei dem in Aachen ansässigen Niederländer Ton de Ridder trainiert.
In dieses internationale Getümmel deutscher Prägung stürzte sich gestern auch Ann Romney, ihres Zeichens Gattin des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney -- und Mitbesitzerin von Rafalca. Welche Sprache bei diesem gut gelaunten deutsch-österreichisch-amerikanischen Miteinander gesprochen wurde? Nun, wahrscheinlich war es nicht Deutsch ...